1 Jahr Freiwilligendienst in Santiago de Chile

Sonntag, November 19, 2006

Casa de la Cultura, Besuch bei meiner Tìa

Also, endlich war ich jetzt mal mit meiner Tìa im Casa de la Cultura, zu dem wir ja schonmal viel laenger wollten um zu schauen, was die so anbieten. Ein bisschen enttaeuschend war es schon, weil man die ganzen Workshops erst wieder im April anfangen kann. Aber das Haus an sich ist total schoen hergerichtet und da gibts auch oft Ausstellungen und irgendwelche anderen organisierten Sachen. Der Mensch der uns das alles erzaehlt hat war auch echt super nett und wollte sich auch mal bei der Musikschule im Viertel (nicht da wo ich wohne, sondern das naechste Viertel) erkundigen ob ich da vielleicht Klavier spielen kann. Jetzt muss ich einfach mal schauen, ob der sich mal wieder meldet!
Eigentlich waeren da jetzt auch diese Woche Konzerte gewesen, ich glaub so was wie Abschlusskonzerte, aber ich war ja leider krank!
Naja, der einzige Nachteil am Casa de la Cultura ist einfach mal, dass da halt keine Micro also kein Bus direkt hinfahert. Eigentlich kaum zu glauben, es gibt hier sooooo viele verschiedene Buslinien und keine fahert dort hin.
Am naechsten Tag war ich auf jeden Fall bei meiner Tìa (Elcira) zum Pfannenkuchen essen eingeladen. Die wohnt halt 2 Querdtrassen von uunserem Haus weg und diese Strasse sieht gleich mal ganz anders aus. Als ich da mit Natalie reingelaufen bin, haben wir erstmal ne Schlaegerei mitbekommen und ausserdem stehen da immer super viele Leute auf der Strasse rum.
Was auch mal wieder typisch chilenisch gemuetlich war, dass wir erst mal einkaufen gegangen sind. Dann mussten wir noch eine Pfanne von der Nachbarin leihen, weil die vion Elcira einfach mal schwarz, zerbeult und Pfannenkuchenunfaehig gewesen waere :).
Ist halt schon uebel, meine Tìa verdient halt im Monat 190 000 Pesos, das sind nicht ganz 300 Euro. Und eigentlich koennte sie mehr geld verdienen weil sie noch eine Zusatzausbildung gemacht hat, kann im Kindergarten aber nicht als Educadora arbeiten und verdient halt deshalb trotzdem weniger. Jetzt ist sie gerade dabei sich Arbeit als Educadora zu suchen, bei der sie einfach mal 100000 Pesos mehr verdienen wuerde.
Der Abend war auf jeden Fall echt super nett und lustig und wir haben auch echt viel ueber sie erfahren. Ich hab ihr Pfannenkuchen mit Zucker und Zitrone gezeigt :), Manjar (chilenischer Brotaufstrich, Caramellartig, ) hat natuerlich auch nicht gefehlt.

Kindergeburtstag

Da habt ihr schon richtig gelesen! Vor 2 Wochen, war ich auf dem Geburtstag von einem Kindergartenkind von mir eingeladen. Erst wusste ich noch gar nicht, ob ich ueberhaupt da bin. Letztendlich war ich doch da und meine Tìa hat mich abgeholt, ne chilenische Stunde spaeter als ich dachte! Auf dem Weg hat sie dann noch ein Geschenk gekauft und nach ca. 20 min. Fussweg sind wir bei Patricia angekommen. Auf dem Weg sind wir schon auch an ein paar anderen Huetten vorbeigekommen, die selbst von aussen echt schlimm aussahen.
Das Haus, in dem Patricia wohnt ging schon von aussen, aber innen sind die meisten Haeusser halt nicht richtig eingerichtet. Das heisst, die Kueche war halt einfach nur ein alleinstehender Herd und irgendwo an einer anderen Wand eine alleinstehende Spuele. Dadurch, dass das meiste hier Reihenhaeusser sind, gibts halt nur vorne und hinten ein Fenster und der Rest innen ist einfach mal ziemlich dunkel. Der Anbau, den sie oben draufgesetzt haben sah auch ziemlich selbstkonstruiert aus. Das Bad war total klein und die Dusche war halt ein Loch in der Wand. Alles halt ein bisschen provisorisch.
Ausser mir und meiner Tìa waren auch noch 3 andere Kindergartenkinder mit Muetter da, die allesamt mit Suessigkeiten, Torte und Eis gefuettert wurden. Echt abartig! Patricia war angezogen, wie eine Prinzessin,...also praktisch als Prinzessin verkleidet mit Krone und so.
Aber die Oma und die Mutter von Paty haben sich total gefreut, dass wir gekommen sind. Die Oma, die mich auch eingeladen hatte, meinte, sie haette nicht gedacht, dass ich mitkomme!
Joa, also das war mein Kindergeburtstag!

Wochenende am Strand - Quintero

Ja, genau, dass hab ich hier naemlich auch noch gar nicht reingeschrieben, vor inzwischen schon wieder 3 Wochen hab ich ein Wochenende am Strand verbracht. Ich war mit mit 2 Maedels aus Recoleta, Lucia und Vroni. Unser Plan war eigentlich nach Horcòn zu fahren, auch ein Kuestenort, aber wie sich herausgestellt hat, fahren da nur in der Hochsaison Busse direkt hin, war wohl also nichts. Apropos Busse....hier gibt es ja nicht ein grosses Busterminal sondern ca. 3 die sich alle ziemlich in der Naehe befinden. Das Problem ist halt, wenn man nicht so richtig weiss, wo man hinwill, dann weiss man auch meistens nicht so genau, von wo die Busse jetzt fahren. Wir 3 habens diesmal tatsaechlich geschafft, bei allen 3 gewesen zu sein, bis wir schliesslich dann unser Busticket gekauft haben. Dann halt nur bis Quintero und von dort wollten wir vielleicht nochmal weiter nach Horcòn. Nach 3 1/2 Stunden Busfahrt, bei der es sich am Ende richtig gelohnt hat aus dem Fenster zu schauen, weils einfach meeeeega schoen an der Kueste entlang ging, sind wir in Quintero angekommen. Nachdem wir sofort von einer Frau, ein ziemlich gutes Angebot fuer eine Privatunterkunft bekommen haben, haben wir einfach mal spontan beschlossen doch nicht weiterzufahren und sind ziemlich schnell an den Strand, der ca. 5min. Fussweg von unserer Unterkunft war. Man war das einfach nur schoen!!! Die Sonne hat geschienen und das Meer war glasklar. Leider, oder zum Glueck hat es ziemlich gewindet, dass es nicht ganz so heiss war. Das Wasser allerdings war aaaaarsch kalt. Nach einer Weile sind wir dann am Strand entlang gelaufen, was teilweise ein bisschen kompliziert war, da es dort ausschlieslich Buchten gab. So sind wir erst mal voll im Matsch in ei ner Wiese gelandet und als wir dann nach ner Weile wieder hoch an die Strasse sind und zu unserer Unterkunft laufen wollten, haben wir uns glatt verlaufen. Wir 3 keiner ne Orientation...... :) so sind wir also ne Weile durch den Ort gestiefelt, der aber echt super schoen und ruhig ist, haben freilaufende Pferde gesehen und sind, als wir echt nicht mehr weiterwussten wieder an den Strand vor und haben bemerkt, dass wir einfach mal viel zu weit gelaufen sind. Also lieber wieder am Strand zurueck, damit wir auch wussten wo¨s hinging.... diesmal war das mit den Buchten nicht einfacher....vielmehr musste man warten, bis die Welle da war, dann rueberrennen und froh sein, wenn man trocken auf der anderen Seite ankam. Lucia hatte dann gleich mal komplett nasse Schuhe und ein durchweichtes Tagebuch.....
Naja, wir habens auf jeden Fall geschafft und sind dann gegen Abend ins Zentrum reingelaufen. In der Hochsaison ist hier bestimmt einiges los, aber viel war dann doch etwas eingeschlafen. Haben uns dann was zum Fischessen gesucht und sind in der Naehe vom Hafen fuendig geworden. Wir waren zwar die einzigen Gaeste, aber es hat ziemlich gut geschmeckt. Die Speisekarte war auch echt mal wieder ein Beweis dafuer, dass die Chilenen mal nicht ganz soooo die Esskultur haben. Bei den Menueangeboten (ueberwiegend Fisch oder Muscheln) war die uebliche Beilage: Reis, Pommes, Spiegelei und Avocado,.....gut, ne!?
Mich haetts dann kaum gewundert wenn auch noch Mayo dabei gestanden waer, dass ist naemlich auch was, was die Chilenen ziemlich viel und gerne essen.
Auf dem Completo Italiano zum Beispiel...eine art Hotdog, den man hier an jeden Ecke kaufen kann: Hitdogbroetchen, Wurst, Avocado und Tomate und fett Mayo drauf.
Oder die leicht seltsame Mischung in einer Empanada de Pino: Zwiebeln und Hackfleich, ein halbes Ei, eine Olive und eine Rosine. Ist aber schon echt lecker.
Naja, soviel also zum chilenischen Essen!
Den Fisch den wir gegessen haben war aber ziemlich ziemlich lecker!!!
Am naechsten Tag haben wir dann auch nicht mehr soo viel gemacht und sind nachdem wir noch eine Weile am Strand waren wieder zurueck nach Santiago gefahren!

Laaaang nicht mehr geschrieben

so, so langsam wirds echt mal wieder zeit, dass ich hier in meinen blog schreibe. klar gibt es immer ziemlich viele sachen, aber wenn ich dann im internet sitze faellt mir auch irgendwie nur die haelfte ein und ich hab irgendwie anderen kram, den ich mache. so erstmal wollte ich mich auch entschuldigen, dass glaub manche berichte echt etwas chaotisch sind und 2. etwas seltsam formuliert. aber ich schreib meistens und les mir dann nicht nochmal durch was ich geschrieben habe und dann kanns halt schonmal vorkommen dass ich ziemlichen kaese schreibe. ausserdem hab ich mir angewoehnt meine mails nur klein zu schreiben, weils einfach ein bisschen unkomplizierter ist und deshalb bin ich in der hinsicht auch oft schon gewoehnt alle klein zu schreiben. was ich der einfachheit halber hier im moment auch mache, dann muss ich mich nicht umstellen.
gut, was gibts neues?!¡?! hier wirds langsam richtig warm und ausserdem beginnt jetzt so die erdbeerzeit. fiess, ich weiss, denn in deutschland ist ja geradezu der winter eingezogen!
erst mal wieder zum kindergarten:
ich wuerde schon sagen, dass ich immer mehr in meine gruppe integriert werde und inzwischen auch die evaluaciòn mitmache. um zu erklaeren, was das ist, ist erst mal zu bemerken, dass hier der kindergarten naemlich ein bisschen anders strukturiert ist als in deutschland.
jedes nivel also jede altersgruppe muss einen bestimmten "lehrplan" erfuellen. ich bin ja bei den ganz kleinen, so 2-3 jaehrig und da ist das dann sowas wie, von 1-5 zaehlen, oder nach farben sortieren oder gross und klein unterscheiden. fuer mich kaum zu glauben, aber manche kinder koennen echt keine farben! oder selbst von den ganz grossen (5 jahre) koennen die nur bis 10 zaehlen und manche nicht mal das)dann gibts auch noch so sachen wie knoepfe auf und zu machen, oder malen.
naja, auf jeden fall muss halt festgehalten werden, wer was schon kann und da helf ich dann halt mit und das nennt sich dann evaluaciòn. das heisst, dass ich im moment mit einer tía, die grad in der ausbildung ist, eine gruppe betreue.
ansonsten werd ich inzwischen auch ein bisschen mehr von den kindern respektiert, trotzdem, die tía hat einfach mal mehr einfluss.
ausserdem planen wir freiwilligen gerade ein zahnputzprojekt. die kinder muessen naemlich nach dem essen immer zaehneputzen-duerfte man eigentlich aber nicht so bezeichnen, denn die meisten essen halt die zahnpasta, oder zerkauen ihre zahnbuerste oder schrubben halt einmal vor und zurueck und das wars. nicht selten landen die zahnbuersten mal im sand, oder auf dem boden, oder man zerkaut halt grad die, die am naechsten steht. da wollen wir auf jeden fall was aendern, weil viele echt schon schlechte zaehne haben!!joa und ansonsten,.... die arbeit ist natuerlich auch anstrengend und abends bin ich meistens kaputt und mach nicht mehr so viel oder geh auch ziemlich frueh ins bett. unser nachbar hat uns jetzt einen gitarrenlehrer aufgetrieben. was heisst lehrer, der kann halt ziemlich genial gitarre spielen und zeigt und jetzt halt ein bisschen was. wie sich das aber entwickelt, wie oft der kommt und so steht noch ein bisschen in den sternen, weil man bei den chilenen halt nie so genau weiss, wie viel ernsthaftigkeit da jetzt dahinter steckt und wie nicht.
so, also mir sind jetzt ein paar sachen eingefallen, die ich hier noch reinschreiben wollte. ich hoffe jetzt nicht, dass das alles ein durcheinander wird, kann aber schon gut sein, da das jetzt zeitlich natuerlich auch ueberhaupt nicht in die chronologische reihenfolge passt.